2. Station: Schenkendorfstr. 33 - Wilhelm Hübinger

Wir drehen uns jetzt um, überqueren die Schenkendorfstraße und wenden uns nach rechts. Nach wenigen Schritten sind wir an der Ecke Schenkendorfstraße/Hohenzollernstraße.

Unmittelbar an der Ampel liegt hier der Stolperstein für Wilhelm Hübinger.

Stolperstein für Wilhelm Hübinger.

Wilhelm Hübinger (links) mit seinem jüngeren Bruder Walter (2. v. rechts). 

Wilhelm Hübinger hatte ein ganz anderes Schicksal und auch einen ganz anderen persönlichen und beruflichen Hintergrund als Alfred Schlochauer. Der 1904 geborene Wilhelm war - wie sein jüngerer Bruder Walter - von Beruf Lehrhauer und arbeitete in der Grube Mühlenbach in Arenberg (heute: Koblenz-Arenberg).

Hübinger geriet in das Fadenkreuz der Nazis, weil er wohl mehrmals ohne ersichtlichen Grund der Arbeit ferngeblieben war. Deshalb wurde er am 30. November 1939 von der Gestapo Koblenz verwarnt. Für den Fall, dass er erneut grundlos nicht zur Arbeit erscheinen sollte, drohte man ihm die Verschleppung in ein Konzentrationslager an. Als es angeblich wieder zur „Arbeitsbummelei“ kam, wurde er am 16. August 1940 von der Koblenzer Gestapo festgenommen und beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) seine Überführung in ein Konzentrationslager beantragt. 

Aufgrund eines Erlasses des RSHA wurde er am 3. Oktober 1940 in das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin verschleppt.

 

Vorder- und Rückseite der Karteikarte der Gestapo Koblenz betr. Wilhelm Hübinger
(Quelle: Excl. Lizenz: Digitales Archiv, ITS Bad Arolsen).

Dort am 9. Oktober 1940 angekommen, wurde er am 19. November 1940 weiter in das KZ Neuengamme bei Hamburg verschleppt. Von Neuengamme brachte man ihn ins KZ Dachau bei München, wo er am 30. Mai 1941 eintraf. Am 5. Juli 1941 kam er schließlich in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Im KZ Buchenwald verstarb er am 26. April 1942 angeblich an Lungentuberkulose.

Todesmeldung des Häftlingskrankenbaus an den Rapportführer des KZ Buchenwald vom 26. April 1942 betr. Wilhelm Hübinger
(Quelle: Excl. Lizenz: Digitales Archiv, ITS Bad Arolsen). 

Verlegung des Stolpersteins für Wilhelm Hübinger.